Bruckner
Der Familienname Bruckner stammt aus dem bayerischen und österreichischen Sprachraum. Ein Bruckner ist ein Mensch, der an einer Brücke wohnt, Brücken baut oder pflastert oder den Brückenzoll einnimmt. Es kann auch jemand sein, der aus einem Ort namens Bruck stammt (in Süddeutschland und Österreich gibt es mindestens 9 Orte namens Bruck). Die Frau, Schwester oder Tochter des Bruckners ist "die Brucknerin".
Auf Englisch gibt es die Bezeichnungen "bridge-man" oder "bridgemaster", also "the keeper of a bridge", was dem Brückenbauer oder Pflasterer entspricht. Der "bridge-ward" erfüllt eine ähnliche Funktion oder kann auch ein Brückenwächter sein.
Der berühmteste Bruckner ist der Komponist und Orgelvirtuose Anton Bruckner, geboren am 4. September 1824 in Ansfelden (Oberösterreich), gestorben am 11. Oktober 1896 in Wien. Bekannt sind außerdem die österreichischen Schriftsteller Ferdinand Bruckner und Karl Bruckner.
Brücken
Sprichwörter, Redensarten, Assoziationen
Aus dem Deutschen
"Jemandem goldene Brücken bauen" heißt, jemandem die Verständigung zu erleichtern (Wahrig) oder eine Gelegenheit zu bieten, ja sogar großzügig zu helfen. Im Gegensatz dazu bedeutet "alle Brücken hinter sich abbrechen", dass man alle Verbindungen aufgibt (Griesbach, Schulz).
In einer etwas anderen Bedeutung findet man die Redensart "Dem fliehenden Feinde soll man goldene Brücken bauen." (Hellwig). Siehe hierzu untenstehend die Entsprechung im Englischen bei "a gold or silver bridge".
"Das muss zur Brücke dienen" sagt man zum Übergang einer Sache auf die andere (Grimm).
Unter dem Stichwort "Brücke" findet man im "Dornseif" folgende assoziativen Einträge:
verbinden, Verbindungsweg, Wasserweg; leicht, befördern, erleichtern, vereinfachen, den Weg freimachen, Hindernisse entfernen; Hilfe zukommen lassen, sich einer Sache annehmen, gute Dienste leisten; Gelegenheit bieten, entgegenkommen; Verständigung anbahnen, Missverständnisse beheben; einen Weg finden, zusammenkommen, handelseinig werden.
Dies entspricht weitgehend den in "Roget's Thesaurus of English words and phrases" gefundenen assoziativen Einträgen zu "bridge": connect, bond, passage, pass; "bridge over": pass, compromise; "bridge the gap": facilitate.
Aus dem Englischen
"A gold or silver bridge" bezeichnet einen leichten und angenehmen Fluchtweg (OED).
Der Ausdruck "bridge-building" liefert ein Bild für die Förderung und Entwicklung freundlicher Beziehungen zwischen Ländern und Staaten (OED) oder zwischen zuvor zerstrittenen Parteien (Penguin).
"We'll cross the bridge when we come to it" heißt auf Deutsch etwa: Wir werden uns darum kümmern, wenn es so weit ist (OED).
Leicht abgewandelt kommt dieses Sprichwort so vor: "Don't cross your bridges before you come to them." Man soll sich also keine unnötigen Sorgen über etwas machen, was vielleicht nie geschehen wird (Penguin).
Auch verbrennen kann man seine Brücken: "to burn one's bridges" oder "burning bridges" bedeutet, Altes hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen (Penguin).
"That's all water under the bridge" sagt man, wenn alles vorbei ist und man an der Sache nichts mehr ändern kann (Penguin).
Und schließlich bezeichnet die Redensart "to pull up the drawbridge" den Rückzug in den privaten Bereich. Beispiel: "We enjoy entertaining, but at Christmas we like to pull up the drawbridge and be on our own." (Penguin)
Quellen:
Dornseif, Franz: Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen. Wiesbaden: VMA Verlag 2000
Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm: Deutsches Wörterbuch. München: DTV 1984
Griesbach, Heinz; Schulz, Dora: 1000 deutsche Redensarten. Berlin und München, Langenscheidt, 1981
Hellwig, Gerhard: Zitate und Sprichwörter von A-Z. Gütersloh/Berlin/München/Wien, Bertelsmann 1974
Simpson, J.A., Weiner, E.S.C.: The Oxford English Dictionary. Oxford, Oxford University Press 1989
Gulland, Daphne M./Hinds-Howell, David: The Penguin Dictionary of English Idioms. London, Penguin 2002
Wahrig, Gerhard/Wahrig-Burfeind, Renate (Hg.): Deutsches Wörterbuch., München, Bertelsmann 2002 |